Gynäkologie am Spital Frutigen
Durch die Technik der minimal invasiven Chirurgie (Knopflochchirurgie) ist es möglich, mit geringer Beeinträchtigung des gesunden Gewebes auch grosse Operationen ohne Bauchschnitt durchzuführen. Wir operieren mit dieser bewährten Technik an Gebärmutter, Eileitern, Eierstöcken, am Beckenboden und im sogenannten retroperitonealen Raum (Ort, wo sich Lymphdrüsen, Harnleiter und die grossen Gefässe und Nerven befinden). Durch die kleinen Schnitte lässt sich die Aufenthaltszeit im Spital deutlich verkürzen und auch die Schmerzen und die Rekonvaleszenzdauer werden reduziert.
Bei der Laparoskopie (Buchspiegelung) werden durch Schnitte von 5 bis 10 Millimetern die Kamera und Operationsinstrumente in die Bauchhöhle eingeführt. Bei der Hysteroskopie (Gebärmutterspiegelung) wird eine Kamera mit integriertem Arbeitskanal über den Muttermund in die Gebärmutter gebracht. Bei den vaginalen Operationen führen wir unter Teilnarkose zum Beispiel Operationen an der Gebärmutter, der Blase oder am Darm durch.
Endometriose ist das Vorkommen von Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) ausserhalb der Gebärmutterhöhle. Endometrioseherde können an den verschiedensten Orten im Körper der Frau auftreten. Sie machen dort die gleichen zyklischen Veränderungen durch wie die normale Gebärmutterschleimhaut. Die Blutungen verursachen typischerweise zyklusabhängige Schmerzen, aber auch Kinderlosigkeit oder Störungen von anderen Organen (zum Beispiel des Darms). Endometrioseherde sitzen häufig auf dem Bauchfell. Es überzieht Blase, Gebärmutter und Darm. Bei Verdacht auf Endometriose ist eine eingehende Untersuchung mit Ultraschall und eventuell Laparoskopie (Bauchspiegelung) notwendig. Typische Beschweden der Endometriose sind Beschwerden während der Menstruation. Sollten Sie darunter leiden, sprechen Sie uns gerne darauf an.
Eine Entfernung der Gebärmutter ist heute in den meisten Fällen über eine Bauchspiegelung möglich. Durch die Verwendung eines speziellen Manipulators kann die Gebärmutter während der Operation in alle Richtungen bewegt werden. Dadurch ist eine äusserst gewebeschonende und fast blutungsfreie Operationstechnik möglich. Im Vergleich mit der offenen Operationstechnik via einen Bauchschnitt oder auch der Entfernung durch die Scheide treten deutlich weniger Schmerzen auf, die Rekonvaleszenzdauer verkürzt sich auf etwa die Hälfte (zwei bis drei Wochen) und der Spitalaufenthalt beträgt in der Regel nur noch ein bis drei Tage.
Myome sind die häufigsten gutartigen Tumore der Gebärmutter. Sie können einzeln oder mehrfach in der Gebärmutterwand und -höhle oder an der Aussenseite der Gebärmutter vorkommen. Myome können komplett asymptomatisch sein, aber auch Blutungsstörungen, Schmerzen oder Kinderlosigkeit erzeugen. Es gibt bis heute keine wirksame medikamentöse Therapie gegen Myome. Sie können aber mit minimal invasiven Methoden entweder entfernt oder durch einen künstlichen Verschluss (Embolisation) zerstört werden. Durch diese Form des Eingriffs lässt sich die Fruchtbarkeit erhalten. Bei abgeschlossener Familienplanung ist auch die Entfernung der Gebärmutter eine mögliche Lösung.
Blasenschwäche und -senkungszustände sind in der Bevölkerung weit verbreitet. Betroffen sind Frauen in allen Altersschichten. Da das Thema aber immer noch häufig ein Tabu darstellt, leiden viele Frauen still vor sich hin. Dabei lassen sich die Probleme sehr gut behandeln. Durch moderne Untersuchungsmethoden (Urodynamik), spezielle Medikamente, minimal invasive Operationsmethoden und in Zusammenarbeit mit spezialisierten Physiotherapeutinnen können wir den meisten Frauen mit solchen Beschwerden helfen.
Etwa 15 Prozent der Paare in der Schweiz haben einen unerfüllten Kinderwunsch. Die Gründe für Kinderlosigkeit sind vielfältig und betreffen Mann und Frau etwa gleich häufig. Eine individuelle Behandlung führt bei den meisten Paaren zur Erfüllung des oft lange gehegten Traumes von einem Kind. Wir arbeiten in diesem Bereich mit verschiedenen Spezialisten zusammen.
Bei Fragen rund um die Familienplanung und Verhütung geben wir Ihnen gerne diskret und kostenlos Informationen. Erfahrene Ärztinnen leiten unsere Familienplanungsstelle. Sie können Ihnen alle Fragen der Verhütung und Sexualität beantworten. Eine körperliche Untersuchung ist bei einem Wunsch nach Verhütung nicht nötig.
Die Wechseljahre sind eine Phase des Umbruchs und der Veränderung. Für fast die Hälfte der Frauen sind sie mit keinen oder nur leichten Beschwerden verbunden. Die andere Hälfte erlebt Zyklusschwankungen, Schweissausbrüche, Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen oder ähnliche Symptome. Ob eine Hormonersatztherapie, eine Behandlung mit Phytoöstrogenen oder Alternativmedizinische Therapien für Sie in Frage kommt, können wir in einem persönlichen Gespräch herausfinden.