Anästhesie

Die Sprechstunde zur Anästhesie-Vorbereitung findet circa 5 bis 10 Tage vor der Operation statt. Wir besprechen mit unseren Patientinnen und Patienten im Vorfeld alles Notwendige, um die geplante Operation schonend und komplikationsfrei durchführen zu können. Wir nehmen uns die Zeit, individuell auf Ihre Wünsche und Bedürfnisse einzugehen, Ihre Fragen zu beantworten, Sie ausführlich zu informieren und wählen gemeinsam mit Ihnen das optimale Anästhesieverfahren aus. Ist eine Anästhesie-Voruntersuchung geplant, kontaktieren wir in der Regel die Hausärztin oder den Hausarzt. Sie oder er teilt uns dann die relevanten Informationen über den Gesundheitszustand der zu behandelnden Person mit und nimmt allenfalls nötige Vorabklärungen bereits in der eigenen Praxis vor.

Der vorgängige Besuch beim Hausarzt, aktuelle Arztberichte und Untersuchungsbefunde aus der Vergangenheit sowie der ausgefüllte Anästhesie-Fragebogen erleichtern uns die Arbeit und vermeiden unnötige Untersuchungen, Abklärungen und Kosten. Falls nötig, werden wir zusätzliche Untersuchungen zur Vorabklärung veranlassen.

Gesunde Patientinnen und Patienten unter 60 Jahren, welche sich einem ambulanten Eingriff unterziehen, erhalten einen detaillierten Anästhesie-Fragebogen. Sie können zwischen einem Sprechstundentermin vor Ort oder einer telefonischen Konsultation zur Anästhesie-Vorbereitung und –aufklärung wählen. Bitte retournieren Sie uns den ausgefüllten Anästhesie-Fragebogen zeitnah.

Anhand der Antworten können wir uns bereits im Vorfeld ein genaues Bild über Ihren Gesundheitszustand machen. Haben wir zu den Angaben des Fragebogens Rückfragen, kann es sein, dass wir Sie zu einem vorgängigen Gespräch in unserer Anästhesie-Sprechstunde einladen. Findet die Konsultation aber nur telefonisch statt, sehen wir die zu behandelnde Person erst am Operationstag.

Es ist für uns wichtig zu wissen, welche Medikamente Sie regelmässig einnehmen. Bringen Sie deshalb eine aktuelle Medikamentenliste in die Anästhesie-Sprechstunde mit. Und nehmen Sie für Ihren Aufenthalt Ihre Medikamente gleich mit ins Spital, um die Kontinuität Ihrer Behandlung zu gewährleisten.

Am Operationstag ist es wichtig, trotz Nüchternheit die persönlichen Medikamente gemäss ärztlicher Verordnung einzunehmen. Abweichungen davon gibt es vor allem bei Medikamenten bei Diabetes, Bluthochdruck und anderen Herz-Kreislauf Problemen, bei psychischen Erkrankungen und bei Medikamenten für die Blutverdünnung.

Der Magen sollte zu Beginn der Anästhesie möglichst leer sein. Durch Verschlucken und Einatmen von Mageninhalt (Aspiration) kann es während der Anästhesie zu schweren Komplikationen der Atmung kommen. Im Interesse der Sicherheit sind Sie als Patientin oder Patient angehalten, folgende Regeln zu beachten:

• Feste Speisen (auch breiförmige) und alle Milchgetränke (auch Milchkaffee, Kaffee mit Rahm) dürfen nur bis 6 Stunden vor dem Eingriff eingenommen werden.
• (Mineral-)Wasser darf bis 2 Stunden vor dem Eingriff getrunken werden.

Wir bitten sie ausserdem, vor einer Operation den Schmuck abzulegen, Kontaktlinsen rauszunehmen und Piercings und die Zahnprothesen zu entfernen. Hörgeräte hingegen sind erwünscht, damit wir uns vor oder nach der Operation – bei Teilnarkose auch während der Operation – mit Ihnen unterhalten können.

Um während der Operation den Sauerstoffgehalt im Körper messen zu können, ist es wichtig, dass an jeder Hand mindestens ein Fingernagel ohne Nagellack oder Gel vorhanden ist. An der zu operierenden Hand oder dem zu operierenden Fuss darf kein Nagellack oder Gel angebracht sein.

Falls ein Vorbereitungsmedikament (Prämedikation) zur Entspannung vereinbart wurde, verabreichen wir Ihnen dieses circa 30 bis 60 Minuten vor der Operation. Unsere Mitarbeitenden fahren Sie auf Abruf mit dem Bett in den Operationstrakt. Dort begrüssen wir Sie und bereiten Sie in einem eigens eingerichteten Raum für die Anästhesie vor. Die obligatorische Überwachung (Monitoring) besteht aus einer Herzüberwachung mittels Elektroden, der regelmässigen Blutdruckmessung und einer kontinuierlichen Sauerstoffmessung über einen Fingerclip. Bei Bedarf erweitern wir das Monitoring individuell auf Ihre Bedürfnisse. Zur Medikamentengabe während und nach der Anästhesie wird bei allen Patientinnen und Patienten eine Infusion am Handrücken oder am Arm angelegt.

Die Dauer der Anästhesievorbereitung hängt von der Art der Anästhesie ab. Danach beginnt die eigentliche Anästhesieeinleitung. Die Erinnerung an diese Vorbereitungsphase ist bei vielen Patientinnen und Patienten nur schwach. Das ist normal und hängt damit zusammen, dass die behandelte Person bereits unter dem Einfluss von Medikamenten mit beruhigender Wirkung steht.